Das lange hin und her über die Übernahme von Yahoo durch Microsoft hat wohl ein vorläufiges Ende (siehe auch Microsoft will Yahoo übernehmen um Google Konkurrenz zu machen). Nachdem Yahoo vor 9 Jahren bereits Google zum Durchbruch geholfen hat (siehe Yahoo verwendet Google statt Inktomi), soll Yahoo nun der Microsoft Suchmaschine Bing zum Durchbruch verhelfen.
Beide Unternehmen schlossen am Mittwoch für die Dauer von zunächst zehn Jahren eine Partnerschaft in der Internet-Suche, dem zentralen Schlüssel für die Werbeeinnahmen. Das Abkommen sieht vor, dass die Web-Portale von Yahoo die erst im Juni von Microsoft eingeführte Suchmaschine „Bing“ übernehmen. Damit erhöht sich die Reichweite der Microsoft-Technik schlagartig um alle Nutzer von Yahoo. Yahoo behält in den ersten fünf Jahren 88 Prozent aller Einnahmen aus der Suchmaschinenwerbung auf den eigenen Websites und erhält das Recht, Anzeigen auf einigen Portalen von Microsoft zu platzieren.
Yahoo schätzt, dass die Partnerschaft seinen jährlichen Betriebsgewinn um 500 Millionen Dollar steigern wird. Ausserdem können Investitionen von 275 Millionen Dollar gespart werden, die sonst für die Weiterentwicklung der eigenen Suchmaschinentechnik bei Yahoo geplant waren. Strategisch gesehen könnte die Bündelung der Kräfte für die Weiterentwicklung der Suchtechnologie Microsoft den grössten Nutzen bringen.
Der Zusammenschluss bringt auf jeden Fall eine Bündelung der Kräfte. Wie stark die Dominanz von Google damit gefährdet werden kann ist noch völlig offen.
Yahoo hat als Anlaufstelle für Informations- und Unterhaltungsangebote oder E-Mail noch immer eine hohe Popularität, verliert aber als Suchdienst kontinuierlich an Bedeutung. Nur in asiatischen Ländern konnte Yahoo seine führende Stellung halten. Google ist vor allem in der westlichen Welt davongezogen und liefert in den USA zwei Drittel aller Suchvorgänge; in Ländern wie der Schweiz und Deutschland erreicht der Anteil 90 Prozent (siehe auch Google ist nicht überall die Nummer 1).
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