Sünde 1: Nicht auf den Punkt kommen
“Und was habe ich davon?” Diese Kundenfrage steht gerade am Anfang des Lesens im Mittelpunkt. Und nur wer sie schlüssig beantworten kann oder zumindest die Neugierde weckt, hat wird gelesen. Doch noch immer stehen bei vielen Seiten die Eigenschaften des beworbenen Angebotes im Vordergrund. Es geht um PS-Zahlen, um Materialverbesserungen oder Farbvariationen.
Die Folge: Der Kunde erkennt seinen Nutzen nicht, er hat nicht das Gefühl, dass es um ihn und seine Bedürfnisse geht. Er fühlt sich bedrängt und gleichzeitig unverstanden. Damit rückt ein Verkaufsabschluss in weite Ferne. Stattdessen sollte ein starkes Bild im Kopf des Kunden entstehen: „Wie werde ich mich fühlen, wenn ich dieses Produkt kaufe? Um wie viel gesünder/glücklicher/beliebter werde ich sein? Wie wird sich mein Leben verbessern?“

Der Tipp: Sie sollten schnell zur Sache kommen und nicht all zu lange um den heissen Brei herum reden. Dies gilt vor allem für den Leadtext. Indem Sie mit dem Dreischritt “Merkmal – Vorteil – Nutzen” arbeiten, können Sie den Kundennutzen klar darstellen.

Sünde 2: Die Sprache der Spezialisten und Techniker
Es ist eine Macht, wenn man all die Abkürzungen im Informatikbereich kennt. RAM, ERP, SEO, etc. Doch wenn jemand diese Macht nicht besitzt, kommen viele Fragenzeichen auf und der Leser wird nicht unbedingt weiterlesen. Vielleicht wenn er gezwungen wird…
Die Leser finden den Text schwer zugänglich und werden nicht alles verstehen. Der Text wirkt so abweisend, dass die Leser erst gar nicht probieren zu verstehen.
Wenn es natürlich von Fachspezialist zu Fachspezialist geht, verwenden Sie Ihre Kompetenz. Fragen Sie sich aber immer, ob wirklich der Fachspezialist der Entscheider ist.
Der Tipp: Verwenden Sie möglichst wenig Abkürzungen, Fremdwörter und Fachbegriffe. Wenn es von Nöten ist, schreiben Sie in Klammer die Übersetzung dazu.

Sünde 3: Unendlich lange Sätze
In jedem Fall sollte man möglichst kurze Sätze schreiben, denn lange Sätze können schwer lesbar und auch sehr ermüdend wirken, dazu verliert der Leser schnell das Interesse am Geschriebenen.
War dieser Satz verständlich und super motivierend zum weiterlesen. Nicht wirklich, oder?
Der Tipp: Setzen Sie Punkte.

Sünde 4: Ungegliederter Text
Stellen Sie sich mal einen vierseitigen Text vor: ohne Absätze, ohne gross und Fett gedrucktes, Links sind ebenfalls nicht erkennbar, nichts ist irgendwie Markiert oder gar Kursiv. Glauben Sie mir, Sie würden sich quälen. Und schleunigst einen anderen Text suchen, auch wenn der vorige besser wäre.
Der Tipp: Formatieren Sie einen Text. Eine gute Gestaltung kann bereits viel dazu beitragen, dass der Leser weiter liest.

Sünde 5: Zu viele Substantive
Falls Sie keine Behörde oder ähnliches sind, sollten Sie vom Beispiel Abstand nehmen: …in der Befragung bezüglich Eignung zur Verantwortungsübernahme bei Personalbeschaffung…
Ein Kunde von Ihnen, der momentan nicht an den Behörden Interessiert ist, wird sich wohl nach einem anderen Anbieter umsehen…
Substantive und Verben sind eher Träger bildlicher Assoziationen: Haus, Apfel, Frosch oder springen, rennen, hüpfen. Abstrakt wird es mit Substantiven wie Zweck oder Veranlassung bzw. mit Verben wie unterbleiben oder versachlichen. Selbst jeder Buchstabe gilt als Träger von Emotionen und Stimmungen. Volle Vokale wie „a“ und „o“ erreichen die Gefühls- und Bauchwelt, harte Konsonanten können das Gegenteil bewirken. Angenehme Adjektive stimulieren emotional positiv, wie zum Beispiel glücklich, frei, verliebt, schön, fantasievoll, warm. Negative Reaktionen lösen Adjektive wie brutal, grausam, bösartig, falsch, heimtückisch oder herzlos aus.
Der Tipp: unterlassen Sie Texte oder Sätze in Behörden-Deutsch! Schreiben Sie einfach und verständlich. Bringen Sie etwas Witziges hinein, etwas zum lachen. Verwenden Sie auch Worte, die Emotionen wecken.

Sünde 6: Passiv – Aktiv
Es ist wichtig, dass Sie passive Sätze meiden und wenig Substantive einsetzen. Sonst wird der Text unverständlich, informationsarm und anonym. Formulieren Sie aktiv, und Ihr Text wird lebendig! Passiver Text wirkt einschläfernd und man fragt sich: Meinen die mich? Und schon hat man einen Kunden weniger…
Der Tipp: Schreiben Sie im Aktiv, sprechen Sie ihre Kunden an.

Sünde 7: Falsche Bezüge
Vor allem bei zusammengesetzten Hauptwörtern: Die Teilnahmegebühr beträgt 300 Euro und ist auf 25 Interessenten beschränkt. Hier soll die Teilnehmerzahl eingeschränkt werden. Der Empfänger versteht das zwar (hoffentlich) richtig – aber de facto ist die Aussage: Ab dem 26. Interessenten entfällt die Teilnahmegebühr.
Das kann Kunden verwirren und an Ort zu grossen Problemen führen. Nehmen wir an der 26. Kunde kommt und meint er erspare sich 300 Euro. Und dann muss man ihm miteilen, dass er vergebens kam.

Der Tipp: Wenn Sie sich bei einem Text nicht sicher sind, ob er was taugt, dann machen Sie eine Pause, schlafen nochmals darüber oder erledigen unterdessen etwas anderes. Danach lesen Sie ihn nochmals durch und Sie werden merken, ob da etwas zu ändern gibt.

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11.02.2010

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