Es hat sogar den Anschein, als würden chinesische Kunden grundsätzlich alles Neue scheuen und den Einwanderern somit keine ökonomische Nische gestatten. Dabei sind viele der Probleme bloss durch eine falsche Einschätzung des chinesischen Marktes verschuldet. Genügend Grossunternehmen konnten mit einer entsprechenden Änderung ihrer Geschäftsstrategie den Sprung in den chinesischen Markt schaffen. Schlüssel zum Erfolg ist, die Unterschiede zwischen der westlichen und der chinesischen Gesellschaft zu beachten. Dabei sind nicht nur die kulturellen, sondern vor allem auch die ökonomischen Unterschiede von Bedeutung.

Keine Heimwerker

Die Chinesen sind keine Heimwerker. Ein grosser Baumarkt musste dies feststellen, als seine Filialen in China ohne Kundschaft blieben und er nun auch noch die letzten Baumärkte schliessen muss. Dieses Scheitern hätte verhindert werden können. Denn der Arbeitslohn für einen ausgebildeten Handwerker ist in China so gering, dass er bei den Kosten für Renovierungen kaum ins Gewicht fällt. Wer sich also Verschönerungen der eigenen Wohnung leisten kann, lässt diese auch von einem Profi durchführen, anstatt selber Hand anzulegen.

IKEA bietet Montage-Service

Die Handwerker wiederum wurden vom Angebot der Baumarktkette nicht angesprochen, da hier alles darauf ausgelegt war, dass Heimwerker die Materialien für das eigene Projekt finden. Das Geschäft der Baumarkt-Kette ist inzwischen auf dem chinesischen Markt nur noch online zu finden. Auch Möbelhersteller wie IKEA mussten feststellen, dass chinesische Kunden, sofern sie sich neue Möbel leisten können, diese nicht selbst zusammenbauen möchten. Erst mit einem Montage-Service konnte sich der schwedische Konzern in China etablieren.

Grosse Konkurrenz durch regionale Lieferketten

Grosse westliche Handelsketten bringen eine optimale Logistik mit ins Land, um dann vor Ort festzustellen, dass regionale Produkte bei den Kunden stärker nachgefragt werden. Die einheimischen Händler können in diesem Segment ein wesentlich besseres Angebot vorweisen. Die Produzenten von frischen Lebensmitteln sind durch die Händler bereits so stark eingebunden, dass die Einwanderer kaum ein bezahlbares Angebot finden. Die bessere Logistik hilft dabei, Waren aus entfernteren Regionen in die Läden zu bringen, doch diese werden von den Kunden selten akzeptiert.

Langsamer und online expandieren

Supermarktketten wie Wal Mart oder Tesco mussten erkennen, dass bei Lebensmitteln die regionale Konkurrenz in China von den einheimischen Kunden stets bevorzugt wird. Um am chinesischen Markt Fuss fassen zu können, mussten die Expansionsstrategien vollkommen neu überdacht werden. So werden die westlichen Handelsketten ihre Expansions-Geschwindigkeit für China drosseln müssen. Zudem setzen viele vermehrt auf den Online-Verkauf, für den man nicht die hohen Anlaufkosten von Ladeneröffnungen mitbezahlen muss.

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25.01.2013

3 responses to “Die Schwierigkeiten westlicher Händler in China”

  1. Von dem erwähnten Baumarkt habe ich im Buch “Die Konkubinenwirtschaft” gelesen. Dort wird dann aber auch geschildert, wie es einem chineischen Baumarkt mit fast dem gleichen Produkt gelang, den Markt zu erobern. Für ausländische Unternehmer ist ein grosses Problem, dass China die inländischen Unternehmen bevorzugt.

    Dass Chinesen keine Heimwerker sind, ist zwar richtig. Aber Preisbewusst sind sie trotzem. So werden in den Heimwerkerläden viele Geräte gekauft und anschliessend von einem freischaffenden Handwerker aus der Nachbarschaft montiert. Das klappt hervorragend und in meinen vielen Jahren in China habe ich das auch immer so gemacht.

  2. Von dem erwähnten Baumarkt habe ich im Buch “Die Konkubinenwirtschaft” gelesen. Dort wird dann aber auch geschildert, wie es einem chineischen Baumarkt mit fast dem gleichen Produkt gelang, den Markt zu erobern. Für ausländische Unternehmer ist ein grosses Problem, dass China die inländischen Unternehmen bevorzugt.

    Dass Chinesen keine Heimwerker sind, ist zwar richtig. Aber Preisbewusst sind sie trotzem. So werden in den Heimwerkerläden viele Geräte gekauft und anschliessend von einem freischaffenden Handwerker aus der Nachbarschaft montiert. Das klappt hervorragend und in meinen vielen Jahren in China habe ich das auch immer so gemacht.

  3. Von dem erwähnten Baumarkt habe ich im Buch “Die Konkubinenwirtschaft” gelesen. Dort wird dann aber auch geschildert, wie es einem chineischen Baumarkt mit fast dem gleichen Produkt gelang, den Markt zu erobern. Für ausländische Unternehmer ist ein grosses Problem, dass China die inländischen Unternehmen bevorzugt.

    Dass Chinesen keine Heimwerker sind, ist zwar richtig. Aber Preisbewusst sind sie trotzem. So werden in den Heimwerkerläden viele Geräte gekauft und anschliessend von einem freischaffenden Handwerker aus der Nachbarschaft montiert. Das klappt hervorragend und in meinen vielen Jahren in China habe ich das auch immer so gemacht.