Englisch ist zwar auch in Japan ein verpflichtendes Schulfach, doch da bis heute wesentlich mehr Wert auf die Vermittlung theoretischen Wissens und grammatikalischer Strukturen als auf das Sprechen gelegt wird, können viele Japaner englische Texte nur lesen und verstehen, nicht jedoch frei Englisch sprechen. Gelegentlich passiert es sogar, dass sich jemand als Englischlehrer vorstellt, als zweiten Satz aber gleich hinzufügt: «Es tut mir leid, aber ich spreche kein Englisch.»

Wer heute in Tokio mit einem japanischen Unternehmen telefonisch Kontakt aufnimmt, bekommt in den meisten Fällen zur Antwort, dass man kein Englisch verstehe. Spätestens seit dem schwachen Auftritt von Toyota-Präsident Akio Toyoda und der Abschottung der Konzernzentrale von ihren ausländischen Abteilungen während der verspäteten Rückrufe wird das Thema aber immer mehr diskutiert. Die Personalabteilung bei Toyota drängt deshalb auf vermehrten Einsatz von Englisch in E-Mails und Konferenzen.

Mit der Auslandsexpansion der japanischen Konzerne wächst die Notwendigkeit, innerhalb der Unternehmen mehr Englisch zu benutzen. Viele Firmen beginnen damit, häufiger in Englisch zu kommunizieren. Das gilt nicht nur für das Management von Sony, Nissan oder Shinsei, wo viele Ausländer mitmischen. Einige Firmen gehen durchaus radikal vor. Zum Beispiel Rakuten, Japans grösstes Shopping-Einkaufsportal im Internet. Rakuten-Gründer und -Präsident Hiroshi Mikitani lässt seit Anfang 2010 alle formalen Konferenzen und Treffen auf Englisch stattfinden – selbst wenn keine Ausländer teilnehmen.

Die Präsidenten grosser japanischer Konzerne wie Hiroaki Nakanishi von Hitachi weisen immer wieder darauf hin, dass Japaner mehr und besser Englisch lernen müssten, weil sich ihre Firmen immer stärker zu globalen Unternehmen entwickelten. Andere Manager sind nach wie vor davon überzeugt, dass es wichtig sei, dass die Produkte technisch gut seien. Englisch sei hingegen nicht so wichtig.

Viele Japaner haben Mühe mit dem neuen Trend hin zum Englischen. Sogar bei Firmen wie Rakuten, wo das Durchschnittsalter der Beschäftigten bloss bei 31 Jahren liegt, ist der Bedarf an Englischunterricht gross. Freitags nach Arbeitsschluss kommen die Sprachlehrer sogar zu den Mitarbeitern ins Büro, damit sie Englisch lernen. Die Kosten trägt zum Teil das Unternehmen, das mit den Sprachschulen Rabatte von bis zu 50% ausgehandelt hat. Bis März 2012 sollen nach den Plänen der Unternehmensführung Gruppenberatungen, interne Unterlagen sowie der interne E-Mail-Verkehr bei Rakuten nur noch in Englisch sein. Der Vorstand berät bereits jetzt in Englisch.

Interessant ist der Unterschied zwischen Frauen und Männern. Während bei beiner Umfrage 38% der Männer angaben, sie würden Englisch am Arbeitsplatz begrüssen, waren es bei den Frauen 48%.

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01.02.2011

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