>> AKTUALISIERUNG: AdWords-Optimierung nach Google Update

Google AdWords zeigt neu 4 Anzeigen über den Suchergebnissen.

Die Anforderungen an Google AdWords steigen.

Seit einigen Monaten testet Google 4 Anzeigen über den Suchergebnissen. Die Anzeigen rechts neben den organischen Einträgen werden dabei nicht mehr angezeigt. Nun wird diese Darstellung zum Standard und Google nimmt damit eine der grössten Änderungen in der Darstellung der AdWords-Anzeigen vor, die je gemacht wurde (siehe auch Google AdWords feiert 15 Jahre Jubiläum).

3 oder 4 Anzeigen über den Suchergebnissen

Bisher wurden in den Google Suchresultaten jeweils drei Anzeigen über den organischen Resultaten angezeigt und bis zu sechs Anzeigen in der rechten Spalte. Zwar wurde kommuniziert, dass im neuen System nur bei Begriffen mit einer Kaufabsicht 4 Anzeigen verwendet werden, von dem was wir bisher sehen wird dies aber auch bei Informationssuchen ohne Kaufabsicht gemacht.

Wurden bisher acht bis elf AdWords-Anzeigen pro Seiten angezeigt, sind es neu meistens nur noch sechs bis sieben. 3 – 4 Anzeigen erscheinen über den organischen Resultaten, drei Anzeigen darunter. Dies wird Auswirkungen auf die Klick-Preise haben da weniger Plätze für diejenigen zur Verfügung stehen, welche auf Google sichtbar sein wollen.

Google vereinheitlicht damit auch die Anzeigen, bereits bisher erschienen die Anzeigen rechts von den Suchresultaten nur auf dem Desktop, nicht aber bei der mobilen Suche.

Update: Unerwartete Verbesserung bei Position 3

Während die Verbesserung der Klickrate (CTR) bei Position 4 zu erwarten war (s. unten) konnten wir auch bei Anzeigen mit Position 3 unerwartet starke Verbesserungen der Klickrate feststellen.

Massive Aufwertung der Position 4

Bisher gab es einen Massiven Abfall in der Klickrate (Click-through-Rate – CTR) zwischen der Position 3 und 4, da die vierte Anzeige auf der rechten Seite stand. Typische Klickraten waren

  • Position 1: 6 – 10 %
  • Position 2: 4 – 5 %
  • Position 3: 2 – 3 %
  • Position 4: 1 – 2 %
  • Position 5 und darunter: 1%

Durchschnittliche Positionen unter 3 galt es bisher eher zu vermeiden, wenn es Begriffe sind, mit denen man Umsatz macht. Dafür hatten sie auch meistens viel tiefere Klickpreise bzw. tiefere Kosten-pro-Klick (CPC). Mit der Einführung einer vierten Position über den organischen Resultaten wird die Anzeigenposition 4 massiv an Bedeutung gewinnen. Vor allem für umkämpfte Suchbegriffe mit hohen Klickkosten ergeben sich neue Chancen für die AdWords-Optimierung.

Abwertung der Positionen 5 bis 7

AdWords-Anzeigen auf den Positionen 5 – 7 werden verlieren und wurden massiv abgewertet, da sie nur noch am Ende der organischen Suchresultate erscheinen. Die Strategie mit möglichst tiefen Klickkosten bei umkämpften Keywords tiefe Budgets zu investieren wird in Zukunft noch weniger funktionieren als bisher.

Positionen 8 bis 11 verschwinden ganz

Bisher gab es meistens drei Anzeigen über den organischen Resultaten und sechs Anzeigen rechts neben den Suchergebnissen. Statt dieser 9 möglichen Positionen gibt es neu noch sechs bis sieben. 3 – 4 Anzeigen sind überhalb der Suchergebnisse und drei darunter. Kampagnen mit zu wenig Budget oder schlechter Qualität können in Zukunft damit an Sichtbarkeit verlieren.

Klickkosten werden steigen

Da in Zukunft nur noch die ersten vier Positionen wirklich relevant sein werden, führt dies vermutlich zu höheren Klickkosten. Die Top-4 Positionen sind für viele ein Muss und der Kampf um diese Positionen wird sich intensivieren. Da aber bereits bisher die meisten AdWords-Klicks auf den Resultaten über den organischen Ergebnissen stattgefunden haben, wird es auch keine dramatischen Änderungen geben.

Korrektes Controlling nimmt weiter an Bedeutung zu

Es ist immer wieder erschreckend zu sehen, wie viel Geld für Google AdWords ausgegeben wird, ohne ein korrektes Controlling sicherzustellen (siehe auch Google Analytics: Falsche Daten behindern Performance-Optimierung). Auch die neuen Möglichkeiten wie Call-Conversion Tracking für die Erfassung der Telefonanrufe und der Datenimport um vom CRM her Anfragen zu qualifizieren wird noch wichtiger werden um die höheren Klickkosten zu rechtfertigen.

Remarketing und lokales Targeting werden noch wichtiger

Als direkte Folge der höheren Klickkosten wird die Bedeutung von Remarketing weiter steigen. Es wird sich für viele Begriffe nicht mehr lohnen, die gestiegenen Klickkosten zu bezahlen. Bei Personen welche die eigene Firma bereits kennen oder bereits Kaufinteresse gezeigt haben, wird man aber auch bereit sein, die höheren Klickkosten zu akzeptieren.

Auch gezielte lokale Kampagnen und die Nutzung von lokalen Vorteilen können helfen, trotz höheren Klickkosten weiterhin ein Optimum aus den Kampagnen herauszuholen.

Kampagnenqualität wird noch wichtiger

Werbetreibende, die ein breites Angebot bewerben und sich bisher über eine günstige Anzeigenposition in der rechten Spalte Besucher geholt haben, werden zu den Verlierern gehören. Es sei denn die Gebote werden massiv erhöht, um sich die Top-4-Positionen zu sichern.

Google-Shopping bleibt auf der rechten Seite und wird wichtiger

Google-Shopping Anzeigen bleiben als einzige Ausnahme weiterhin rechts neben den Suchresultaten. Da nur noch solche Anzeigen dort stehen, werden sie noch besser beachtet und gewinnen noch mehr an Bedeutung und auch mehr Klicks.

Non-Profit Organisationen mit Google Grants werden verlieren

Bereits bisher stossen Google Grants Kampagnen an Grenzen, da die Klickkosten (CPC) begrenzt sind. Diese Kampagnen sind vor allem für Non-Profit Organisationen die Spender suchen oder gemeinnützig sind. Die CPC-Obergrenze dürfte dazu führen, dass viele Grants-Kampagnen ihre Anzeigen nur noch am Seitenende sehen und weniger Aufmerksamkeit und Klicks erlangen.

SEO muss noch mehr um Top-Positionen kämpfen und verliert je nach Keyword an Bedeutung

Eine zusätzliche Anzeige über den organischen Resultaten erhöht den Kampf um die Top-Positionen, die ohne scrollen (above the fold) sichtbar sind. Da vor allem bei Suchanfragen mit Kaufabsicht eine vierte Position angezeigt wird, sind vor allem diese betroffen. Ob dies insgesamt zu weniger organischen Klicks führt bleibt abzuwarten. Die Tests mit dem neuen System laufen nun schon seit ein paar Monaten und bei diesen konnten wir keine signifikanten Veränderungen bei den Klickraten der organischen Suche feststellen.

Fazit: Auch wenn die meisten Klicks bereits bisher in den Top-3 der AdWords-Anzeigen stattgefunden haben zeigt sich einmal mehr: Wer AdWords-Kampagnen nicht aktiv betreut verliert Kunden oder bezahlt zu viel. Welche Strategie sich für die Position 3 und 4 neu bewähren wird sich noch herausstellen. Auch die Auswirkungen auf SEO sind nach so kurzer Zeit noch schwer abschätzbar.

>> AKTUALISIERUNG anhand von ersten Erfahrungen: AdWords-Optimierung nach Google Update

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Kontaktieren Sie Beat Z’graggen, Online Marketing-Experte der ersten Stunde. Er ist seit über 30 Jahren im Marketing tätig, die Hälfte davon im Online-Marketing.

20.02.2016

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