Länder der WeltDer Chefökonom von Coface sieht bei der aktuellen Länderrisiko-Beurteilung radikale Änderungen in den Schwellenländern. Während das Länderrisiko in traditionellen Ländern (staatliche Ausfallrisiken, Anfälligkeit für externe Faktoren) merklich abnimmt, legen drei neue Risiken an Bedeutung zu: politische Instabilität, schleichender Protektionismus und Bankkredite. Zur Erstellung der Bewertung berücksichtigt Coface die wirtschaftlichen, politischen und finanziellen Aussichten des Landes sowie die Erfahrungen bei der Zahlungsfähigkeit und das Unternehmensumfeld des Landes.

In der Eurozone beobachtet Coface einen Rückgang beim Vertrauen gegenüber Geschäftspartnern im zweiten Quartal, angetrieben durch die geopolitischen Spannungen in der Ukraine und von den Deflationsgefahren.

Verändertes Länderrisiko

Die Länderrisiken- und Unternehmensumfeld-Bewertungen basieren auf einer siebenstufigen Skala: A1, A2, A3, A4, B, C und D und können mit Beobachtungskategorien kombiniert werden.

Tabelle 1 Länderrisiko_original

Bewertungen, die entweder höher gestuft oder von einer negativen Beobachtungsliste entfernt oder auf eine positive Beobachtungsliste gesetzt wurden: Belgien, Niederlande, Spanien, Kambodscha.


Tabelle 2 Länderrisiko_original

Bewertungen, die entweder herabgestuft oder von einer positiven Beobachtungsliste entfernt oder auf eine negative Beobachtungsliste gesetzt wurden: Türkei, Ghana, Russland, Libanon, Sierra Leone, Venezuela.

Spanien: Rückgang der Risiken

In Spanien bestätigt sich die positive Dynamik der Erholung mit einem prognostizierten Wachstum von 1,2 % für 2014 und 1,7 % für 2015. Das Wiederaufleben der Inlandsnachfrage, die Verbesserung bei der Finanzsituation von Unternehmen, wachsende Exporte und der Rückgang von Insolvenzen (die im Vergleich zum Vorjahr um 30 % geringer ausfallen) sind am stärksten für den Rückgang der Risiken in Spanien verantwortlich. Diese Verbesserungen haben dazu geführt, dass Coface seine B-Bewertung aufgrund der positiven Entwicklung seit dem letzten Juni auf A4 angehoben hat. Für mehr Informationen zu Spanien siehe Suchmaschinenmarketing und SEO in Spanien.

Niederlande und Belgien: Unter Beobachtung für eine Aufwertung

Zusätzlich zur bestehenden A3-Bewertung der Niederlande (Wachstumsprognose für 2014: 0,7 %) und von Belgien (Wachstumsprognose für 2014: 1 %) stehen diese beiden Ländern nun unter Beobachtung für eine Aufwertung. Sowohl die Niederlande als auch Belgien verzeichnen wieder ein Wachstum, gestützt von Exporten, und Coface beobachtet steigende Investitionen und sinkende Firmeninsolvenzen. Für mehr Informationen siehe Suchmaschinenmarketing und SEO in den Niederlanden und Suchmaschinenmarketing und SEO in Belgien.

Russland, Türkei und Venezuela herabgestuft

Als Reaktion auf die jüngsten Veränderungen im politischen und sozialen Umfeld und unter Berücksichtigung der Auswirkungen davon auf die Unternehmensaktivität, hat Coface drei wichtige Herabstufungen bekannt gegeben.

Russland auf C herabgestuft

Die Länderbewertung für Russland wird auf C herabgestuft. Die Krise in der Ukraine hat auf jeden Fall eine negative Auswirkung auf das Wachstum (Prognose für 2014: 0 %), hauptsächlich aufgrund des Rückgangs bei den Investitionen und dem Verbrauch. Darüber hinaus waren Investitionsschwierigkeiten bereits 2013 abzusehen, die den Vertrauensmangel der Wirtschaft in das Unternehmensumfeld widerspiegeln. Der starke Kapitalabfluss aus Russland seit 2008 zeigt dies deutlich auf. Coface hat auch die Tatsache berücksichtigt, dass Unternehmen in Russland massive Devisenschulden haben. Angesichts des beschränkten Zugangs zu den Märkten aufgrund der aktuellen Situation und der Tatsache, dass Unternehmen aufgrund der Abschwächung des Rubels in Mitleidenschaft gezogen worden sind, wird es bei einigen Unternehmungen in einem Jahr Schwierigkeiten geben, Rückzahlungstermine einzuhalten. Für mehr Informationen zu Russland siehe Suchmaschinenmarketing und SEO in Russland.

Türkei auf B herabgestuft

Die Bewertung der Türkei ist auf B herabgestuft worden. Während die Wirtschaftsaktivität in der Türkei eine gewisse Stabilität zeigt (Prognose für 2014: 3,3 %), bleiben die Auslandsschulden seitens der Unternehmen hoch, wobei diese einem zunehmenden Wechselkursrisiko ausgesetzt sind. Die Lira unterliegt starken Schwankungen und reagiert empfindlich auf Veränderungen der Geldpolitik der US-Notenbank. Die von Coface gemachten Zahlungserfahrungen mit der türkischen Wirtschaft haben sich drastisch verschlechtert. Politisch gesehen ist es wahrscheinlich, dass sich wachsende Spannungen an den Landesgrenzen auf die innere Stabilität auswirken. Für mehr Informationen zur Türkei siehe Suchmaschinenmarketing und SEO in der Türkei.

Venezuela nur noch in der Kategorie D

Venezuela befindet sich nun in der Kategorie D. Das Land ist in eine Rezession gerutscht (-2,5 %) und weist eine Hyperinflation auf (64 % in 2014), bedingt durch eine Warenknappheit und den Hintergrund der politischen und sozialen Spannungen. Das Risiko von Verstaatlichungen und vor allem die Rationierung von Importen und die Margen- und Preisüberwachung haben das bereits sehr schwierige Unternehmensumfeld weiter verschlechtert.

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14.11.2014

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