Die Übernahme wurde schon seit längerem erwartet. Bereits im Mai machten Gerüchte über eine mögliche Übernahme von Yahoo durch Microsoft die Runde. Jetzt macht Microsoft ernst und bietet einen Preis von knapp 45 Mrd. Dollar für die angeschlagene Yahoo!. Der Internet-Pionier Yahoo! ist nach Google bei den Suchmaschinen zwar noch die Nummer zwei – mit 12,8 % Marktanteil aber weit abgeschlagen nach dem Branchenprimus (siehe auch Baidu hat mehr Marktanteil als MSN und gehört zu Top-3 der Suchmaschinen).
Im Juni hat der Firmengründer Jerry Yang das Steuer wieder selbst in die Hand genommen, um an frühere Erfolge anzuknüpfen. Doch die Gewinnzahlen für das vierte Quartal sind um einen Viertel eingebrochen. Microsoft nützt nun die sich bietende Chance, um sich mit der Yahoo-Übernahme gegen den schärfsten Konkurrent Google in Stellung zu bringen. Die eigene Suchmaschine von Microsoft verlor in den vergangenen Jahren ständig an Bedeutung – trotz aller Bemühungen. Die besten Leute der Microsoft-Suchmaschine wanderten zu Google ab, was in Redmond zu einigen Wutausbrüchen geführt hat. So ging der Wutausbruch von Steve Balmer, dem CEO von Microsoft um die Welt, als er sagte: “I’m going to fucking kill Google”!
Yahoo! hat zwar in einigen Märkten noch eine führende Stellung, weltweit beträgt der Marktanteil von Yahoo! aber nur ein Fünftel des Marktanteils von Google. Frustrierend, wenn man bedenkt, dass Google seine starke Stellung auch dem Umstand verdankt, dass Yahoo bis 2004 auf die Suchergebnisse von Google setzte. Die danach aufgebaute eigene Suchtechnologie konnte nie an Googles Erfolg anknüpfen.
Nach dem Zusammenschluss kann Microsoft einerseits ein wenig zu Google aufschliessen, beantwortet aber immer noch nur einen Bruchteil der Suchabfragen, welche bei Google abgesetzt werden. Es liegt deswegen die Vermutung nahe, dass sich Microsoft neben zusätzlichem Marktanteil und Vermarktungskanälen vor allem auch die guten Mitarbeiter von Yahoo! einkaufen wollte, um zusammen mit diesen an einer Suchmaschine zu arbeiten, welche eine Alternative und echte Konkurrenz zu Google aufbaut.
Auch dass Google sogar in einem Kerngeschäft von Microsoft, den Office-Anwendungen, eine Alternative aufbaut, hat wohl den Handlungsdruck des Softwareriesen erhöht. Obwohl die beiden Cash-Cows Windows und Office weiterhin einen konstanten Geldfluss in die Kassen spülen, bedrohen verschiedene Trends das Business-Modell des Kerngeschäfts und stellen dieses grundsätzlich in Frage. Microsoft investiert deswegen seit Jahren in den Aufbau weiterer Standbeine, um das Unternehmen weiter zu diversifizieren. Neben dem Einstieg in den Spiele- und Multimediabereich mit Hardware-Produkten wie der Spielkonsole X-Box oder dem MP3-Player Zune setzt Microsoft voll auf das Internet.
Der Kampf zwischen Microsoft und Google wird spannend bleiben. 2007 ist Google vier- bis fünf Mal schneller gewachsen als Yahoo und Microsoft. Google stösst immer in neue Werbe-Bereiche vor – von der Video-Werbung auf Youtube bis hin zur Werbung in den klassischen Medien Fernsehen, Radio und Print. Microsoft wird da sicherlich nicht nur zusehen wollen und weitere Übernahmen und Aktivitäten sind zu erwarten.
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3 responses to “Microsoft will Yahoo übernehmen um Google ernsthafte Konkurrenz zu machen”
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Gemäss der deutschen Tagesschau prüft Yahoo Alternativen zur Microsoft Offerte
“Nach dem milliardenschweren Kaufangebot des Softwareriesen Microsoft will der Internet-Konzern Yahoo alle Alternativen zu einer Übernahme eingehend prüfen. Dazu gehöre auch die weitere Unabhängigkeit, betonte das Unternehmen am Wochenende auf seiner Webseite ausdrücklich. Eine derartige Klärung werde einige Zeit benötigen, dämpfte Yahoo zudem Erwartungen einer schnellen Entscheidung. Geklärt werden soll auch, ob von anderen Firmen eine Offerte eingeholt wird. Als mögliche Bieter nennen Analysten Comcast, Viacom und General Electric. Nach Experteneinschätzung verfügen aber nur wenige Firmen über genügend Geld, um die 45-Milliarden-Dollar-Offerte von Microsoft zu überbieten.”
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“Nach dem milliardenschweren Kaufangebot des Softwareriesen Microsoft will der Internet-Konzern Yahoo alle Alternativen zu einer Übernahme eingehend prüfen. Dazu gehöre auch die weitere Unabhängigkeit, betonte das Unternehmen am Wochenende auf seiner Webseite ausdrücklich. Eine derartige Klärung werde einige Zeit benötigen, dämpfte Yahoo zudem Erwartungen einer schnellen Entscheidung. Geklärt werden soll auch, ob von anderen Firmen eine Offerte eingeholt wird. Als mögliche Bieter nennen Analysten Comcast, Viacom und General Electric. Nach Experteneinschätzung verfügen aber nur wenige Firmen über genügend Geld, um die 45-Milliarden-Dollar-Offerte von Microsoft zu überbieten.”