Dass die Prime Time (beste Sendezeit) je nach Land unterschiedlich ist, weiss man aufgrund von Untersuchungen beim Fernsehen schon lange. In den USA ist die beste Sendezeit für Fernsehen von 20 Uhr (sonntags schon 19 Uhr) bis 23 Uhr in den Küsten-Zeitzonen bzw. 19 Uhr (sonntags 18 Uhr) bis 22 Uhr in den Inlands-Zeitzonen. In Deutschland und Österreich beginnt die Hauptnutzung beim Fernsehen um 20.15 (aufgrund der Nachrichten) und in der Schweiz ab 20.00 Uhr. In Ländern wie Frankreich und Italien beginnt die Prime Time um 21.00 Uhr und in Japan bereits um 19.00 Uhr.

Die länderspezifischen Unterschiede zeigen sich auch im Internet. AT-Internet hat eine Studie über die Lieblings-Surfzeiten von Internet-Nutzern in zehn europäischen Ländern veröffentlicht. Im Rahmen der Studie wurde vom 1. bis 30.06.2009 bei 14’825 Websites die Internetnutzung in verschiedenen Ländern untersucht. Es ist interessant zu sehen, dass doppelt so viele Portugiesen wie Deutsche spätnachts surfen. Länderspezifische Gewohnheiten wie die spanische Siesta schlagen mit Besucher-Einbrüchen zu Buche. In Norwegen, Schweden und vor allem in der Schweiz sind um 7 Uhr morgens durchschnittlich mehr Visits zu verzeichnen sind als in den anderen Ländern. Dagegen liegt der Anteil der Visits aus Portugal, Spanien und Norwegen zwischen Mitternacht und 1 Uhr morgens höher als anderswo.

Prime Time im Internet

Die Studie von AT-Internet zeigt Lieblings-Surfzeiten von Internet-Nutzern verschiedener Länder.

Hier einige der Erkenntnisse:

  • Zwischen 7 und 10 Uhr verzeichnen die schweizerischen Websites durchschnittlich 15,3 % ihres Tages-Traffics, während diese Zahl in Portugal nur bei 6,4 % und in Spanien bei 8,4 % liegt.
  • Zwischen 7 und 12 Uhr werden die schweizerischen Websites am stärksten frequentiert (30,1 %), gefolgt von den schwedischen Websites mit 26,9 %. Auf den spanischen Sites dagegen sind in demselben Zeitraum nur 21,0 %, auf portugiesischen Websites 18,9 % der Tages-Visits zu verbuchen.
  • Keinerlei Traffic-Einbruch in der Mittagszeit ist in Norwegen, Polen, Deutschland und Grossbritannien festzustellen. Bei den Portugiesen hingegen zeigt sich eine deutliche Flaute zwischen 13 und 14 Uhr. In den Niederlanden, in Schweden, Frankreich und in der Schweiz liegt der mittagsbedingte Einbruch zwischen 12 und 13 Uhr. Bei den Spaniern ist die Traffic-Aktivität zwischen 14 und 16 Uhr deutlich geringer.
  • Zwischen 14 und 16 Uhr finden 10,8 % der Zugriffe auf spanische Websites und 14,3 % auf portugiesische Sites statt. Offensichtlich nutzen die Portugiesen den Abend, um im Internet zu surfen, da die portugiesischen Websites durchschnittlich 18,6% des Tages-Traffis in den Zeitabschnitten von 22 bis 24 Uhr und von 24 bis 2 Uhr verzeichnen. In diesen 4 Stunden sind es in Deutschland nur 11,4 % und in der Schweiz 9,2 %.

Die kulturellen Unterschieden welche sich auf den Lebens- und Arbeitsrhythmus der Menschen auswirken beeinflussen selbstverständlich auch das Online-Verhalten. Die Skandinavier beispielsweise verbringen den Nachmittag mit sportlichen und kulturellen Aktivitäten und sind somit ab 15 Uhr häufiger offline. Die Spanier surfen seltener zwischen 14 und 16 Uhr, da sie zu dieser Zeit in der Mittagspause sind. Die Schweizer sind schon früh aktiv, während die Portugiesen sich eher als Nachteulen herausstellen.

Möchten Sie mehr über die Tageszeiten der Internetnutzung in Europa erfahren und möchten Sie diese Statistik zu ihrem Vorteil nutzen?

Kontaktieren Sie
Experte für online Performancemarketing der ersten Stunde
12.10.2009

Comments are closed.