Benutzerfreundlichkeit ist der Schlüssel zum Erfolg von Internetauftritten und Web-Applikationen. An einem Internet-Briefing Vortrag hat Simon Raess, einer der Spezialisten bei Google für User-Experience, über das Vorgehen und die Erfahrungen bei Google berichtet.

Eine gute Benutzerfreundlichkeit ist die Basis erfolgreicher Web-Projekte. Denn nur zufriedene Besucher sind auch wirklich zufriedene und treue Kunden. Bei der systematischen Gestaltung und Optimierung der graphischen Oberfläche sollen deshalb die Bedürfnisse und Erwartungen der Benutzer konsequent im Zentrum stehen.

Simon Raess arbeitet bei Google vor allem als User-Experience Designer im Google Docs Team in New York. Er ist aber auch Co-Autor mehrerer Buchkapitel und Artikel zum Thema Usability und User Experience Design. Anhand konkreter Beispiele zeigte er die zugrundeliegenden Prinzipien und Methoden des User Experience Designs. Der Vortrag wurde von einem Schweizer in der Schweiz auf englisch gehalten, was aber in unserer globalisierten Welt auch nichts mehr aussergewöhnliches ist.

Während Google in den Anfangszeiten kaum Designer beschäftigte, sind heute über 100 Mitarbeiter im Bereich User-Experience angestellt.

Simon Raess erläuterte die 10 Prinzipien welche zu einer “Googley” Erfahrung beitragen:

  • nützlich: fokussiere dich auf Menschen, deren Leben, deren Arbeit, deren Träume
  • einfach: Einfachheit ist machtvoll
  • schnell: jede Millisekunde zählt
  • gewinnend: gewinne die Anfänger und ziehe Experte an
  • profitabel: plane für das heutige und das morgige Business
  • Universal: designe für die Welt (alles wird für 40 Sprachen entwickelt)
  • vertrauenswürdig: zeige dich würdig für das Vertrauen der Menschen
  • schöne: erfreue das Auge ohne den Verstand zu stören
  • persönlich: füge einen menschlichen Touch dazu
  • innovativ: getraue dich neues zu erfinden

http://www.google.com/corporate/ux.html

Im Rahmen des Research-Prozesses der User-Experience Spezialisten werden Internetnutzer befragt, wobei man bewusst auch Personen mit sehr wenig Interneterfahrung einbezieht (siehe auch Personas: Auch bei Google Adwords muss Zielgruppe und USP klar sein). Die Benutzerbedürfnisse werden mit verschiedenen Befragungs- und Beobachtungsmethoden untersucht. Diese Informationen dienen unter anderem der Definition von Personas, welche einen zentralen Bestandteil des Designprozesses bilden.

Es ist wichtig, dass das visuelle Design erst gemacht wird, nachdem ein klares Bild der Bedürfnisse vorhanden ist. Auch Google wählt folgenden Ablauf im Design:

  • Informations-Architektur
  • Layout/Workflow
  • Interaction Modelle
  • Visuelles Design

Der Vortrag zeigte, dass auch Google im Bereich User Experience nicht viel anders arbeitet als Usability-Spezialisten anderswo. Der Hauptunterschied liegt darin, dass sehr viel mehr Mitarbeiter zur Verfügung stehen und dass so lange am Design gearbeitet wird, bis alle Entwickler und sonstigen Personen zufrieden sind, welche am Entwicklungsprozess beteiligt sind.

Es kann gut sein, dass für eine neue Funktion duzende verschiedene Varianten ausgearbeitet werden, bis schliesslich eine davon überzeugt. So viel Aufwand betreiben sonst nur wenige. Die Methoden, welche hinter dem Design stehen, sind aber letztendlich nicht anders als anderswo.

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03.02.2010

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