Die Suchmaschine Baidu.com gehörte lange zu jenen chinesischen Vorzeigeunternehmen, die besonders oft gepriesen wurden. Das lag vor allem daran, dass Baidu in China weit erfolgreicher ist als Google. Doch nun schlingert das Unternehmen seit Monaten von einem Skandal zum nächsten. Die Aktie hat fast drei Viertel ihres Werts verloren. Und das, obwohl der Profit im dritten Quartal noch um beachtliche 91 Prozent gewachsen war.

Der staatliche chinesische Fernsehsender CCTV berichtet, dass Baidu, das chinesische “Google”, Geld von illegalen Pharmafirmen angenommen und deren Links am Beginn der Trefferliste platziert hat. Baidus Marketingverantwortliche sollen angeblich davon gewusst haben. Dieser Service, Pagerank Bid, ist für mehr als 80 Prozent des Einkommens des Unternehmens verantwortlich.

Das Geschäftsmodell der Firma, “das Werbeeinschaltungen in die allgemeinen Suchresultate einschleust werden, ohne sie zu kennzeichnen, wird schon lange kritisiert, weil es die Integrität der Suchmaschine untergräbt”, fügt China Daily hinzu. Dann kam der Skandal um vergiftete Babynahrung an die Öffentlichkeit. Dort soll Baidu Meldungen zensuriert und dafür Gelder von Milchfirmen bekommen haben, sagt ChinaSmack.

Das ist auch in China unverzeihlich. Suchmaschinen leben von ihrer Glaubwürdigkeit. Und die hatte Baidu mit einem Schlag zerstört.

Seit Jahren muss sich Baidu ausserdem vor Gerichten für illegale Musik-Downloads rechtfertigen. Der Konzern hat inzwischen einen neuen Kommunikationschef ernannt und hofft, dass Nutzer und Aktionäre die vergangenen Skandalmonate möglichst bald wieder vergessen werden.

Wie stark Google davon profitieren kann ist noch offen. In China hängt dies auch von den Markteingriffen der Regierung ab. Derzeit ist die Regierung daran, Google, Baidu und Sina stärker zu kontrollieren, weil dort “vulgärer” Inhalt verbreitet werde.

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15.01.2009

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