Google führte ein Hangout zum Thema "weltweit wachsen"

Google führte ein Hangout zum Thema “weltweit wachsen” durch.

Als Spezialist für internationales Marketing begrüssen wir natürlich alle Anstrengungen von Google, auch im deutschsprachigen Raum die Bedeutung der Suchmaschinen für den Export zu unterstreichen. Leider waren viele der Aussagen, die Google vorgestern in einem Hangout gemacht hat, nur bedingt hilfreich um das Ziel zu erreichen.

Keine Zahlen über B2B

Natürlich war es interessant zu erwähnen, dass weltweit 2,5 Milliarden Menschen online sind und 1 Milliarde online einkaufen. Wer aber den deutschsprachigen Exportmarkt kennt, weiss, dass nur die wenigsten exportorientierten Unternehmen online im Ausland an Endkunden etwas verkaufen wollen. Zahlen über den Business-to-Business Bereich wären hier hilfreich gewesen.

3 hindernde Export-Faktoren

Richtig war der Hinweis, dass viele Hindernisse beim Export mit drei Faktoren zusammenhängen:

  • Kosten, die z.B. beim Aufbau eines Standortes entstehen.
  • Zeit, die man sich nehmen muss, um die Expansion zu planen und durchzuführen.
  • Unsicherheit bzw. fehlende Marktinformationen.

Lokale Niederlassungen bleiben wichtig

Dank des Internets wird der Export bzw. die Expansion ins Ausland einfacher, günstiger, schneller und messbarer. Dass aber dank des Internets keine lokalen Niederlassungen mehr nötig sind, ist übertrieben und stimmt bei weiter entfernten Märkten immer weniger. Es gibt aber Tausende Unternehmen, die Dank Google international tätig sind und sich international als wichtige Player etabliert haben.

Potenzielle Exportmärkte finden

Für das Finden von potenziellen Exportmärkten wurden verschiedene Google Tools vorgestellt:

  • Global Market Finder: Als ich von diesem Tool zum ersten Mal gehört hatte, war ich begeistert. Leider habe ich noch kaum sinnvolle Anwendungen gefunden (siehe Weltweit wachsen? Warum der Google Global Market Finder nicht funktioniert).
  • Consumer Barometer: Dieser ist sicherlich hilfreich für Informationen über das Online-Verhalten von Endkonsumenten. Ob der im Hangout erwähnte Vergleich aber tatsächlich so spannend ist, bei dem es darum ging, wie hoch der Anteil der Personen in Deutschland ist, die Suchmaschinen verwenden, im Vergleich zu Frankreich, wage ich zu bezweifeln (Tipp: Der Anteil ist in beiden Ländern sehr hoch).
  • Our Mobile Planet: Gibt sicherlich interessante Informationen zur Mobilenutzung in einzelnen Ländern. Allerdings wird das für die meisten Unternehmen nicht der Hauptgrund sein, um einen bestimmten Markt für den Export zu wählen.
  • Google Trends: Ist sicherlich hilfreich, um Trends bei Suchbegriffen festzustellen. Allerdings funktioniert das Tool nur bei Begriffen mit genügend Suchvolumen.
  • Google Translate Plug-in: Einem Unternehmen, das sich erfolgreich im internationalen Raum aufstellen will, eine automatisch erstellte Übersetzung zu empfehlen, fand ich doch sehr mutig (siehe auch Wie Sie Fehler in der Übersetzung und der lokalen Kunden-Ansprache vermeiden).
  • Google Translator Toolkit: Als Basis für die Übersetzung von Kampagnen kann das helfen, kann aber auch in die Irre führen.

Google wird in China kaum verwendet!

Es ist verständlich, dass bei einer Präsentation zum Thema Export einige Beispiele über China gezeigt wurden. Ob das aber für Google sinnvoll ist, wenn der Marktanteil von Google in China nur ein paar Prozent beträgt, ist fraglich (siehe auch Globaler Suchmaschinen Marktanteil: Google baut Führung aus). Dies hätte man unbedingt auch beim Global Market Finder erwähnen müssen. Ein Beispiel dafür, was nötig war, um in China zu wachsen, finden Sie unter SEO-Strategie erfolgreich auf China übertragen. Hilfreiche Tipps für eine Expansion nach China gibt der Artikel Erfolgreiche SEO in China.

Fazit zum Hangout

Der Titel des Google Hangouts war vielversprechend, aber Export im Titel zu verwenden und es dann so darzustellen, dass man mit ein paar Tools und automatischen Übersetzungen Exportmärkte erobern kann, war doch zu stark vereinfachend. Dass es aber über Suchmaschinen wie Google so einfach ist wie nirgends, zu tiefen Kosten in kurzer Zeit Märkte auszutesten und weltweit zu wachsen, ist aber unbestritten.

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30.04.2014

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